Amsler aus verschiedenen Heimatorten

Im Familiennamenbuch der Schweiz (Bd. 1, Zürich 1989) sind die Amsler in folgenden Ortschaften von alters her verbürgert (vor 1800):

- Bözen/AG
- Kaisten/AG
- Densbüren/AG
- Buus/BL
- Effingen/AG
- Schinznach Dorf/AG
- Richterswil/ZH (Meilen/Kempten)
- Schaffhausen (1867, ehemals von Schinznach/AG)

In Bern, Biel, Seengen, Aarau, Lenzburg, Kempten, Meilen, Pfäffikon-Balm, Wädenswil, Rüti (ZH), Ättigen und Solothurn ist dieses Geschlecht von alters her bezeugt. Die Namensträger sind jedoch ausgestorben.

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Schriftzug von 1435 im Stadt-Berner Bürgerrodel des Ulrich Ambsler,
Twingherr von Signau, des Rats zu Bern.


Die Amsler  Bürgerorte


Amsler von Schinznach

Der um 1530 geborene Ulrich Ambsler war der Stammvater des Schinznacher Amsler-Geschlechts. Ein Zweig dieses Stammes, der Müller Heinrich Ambsler bürgerte sich 1575 in Aarau ein. Dieser Zweig starb jedoch im 18. Jahrhundert aus. Ein weiterer Amsler von Schinznach bürgerte sich zu dieser Zeit in Lenzburg ein. Das Schinznacher Geschlecht wurde berühmt durch seine Ärztedynastie (Jakob Amsler, geb. 1751, †1838, Bezirksarzt, Sanitätsrat, Gerichtsäss und Grossrat, des Samuel Amsler). Die Amsler betrieben in Schinznacht die Heilbäder und Kliniken.

Amsler von Aarau
Ein Zweig des Schinznacher Geschlechts mit dem Müller Heinrich Ambsler bürgerte sich 1575 in Aarau ein. Dieser Zweig starb jedoch im 18. Jahrhundert aus. Die Witwe des Hans Heinrich Amsler von Aarau, gewesener Statthalter und Stadtschreiber, bürgerte sich im Jahre 1680 in Bern ein. Der Eintrag im Burger-Annahms-Rodel B XIII lautet folgendermassen:
"Frow Veronica Eggli von Arauw
Ein wittib weÿland hr. hanss Heinrich Amsslers sel. beÿ Leben Statthalters undt Stattschreibers zu Arauw jst von Meinen gnädigen Herrren Wählen undt bürgeren zu einer freÿen Bürgerin hiesiger Statt angenommen worden den 11. Februarÿ 1680
auf erlaag 400 Pfund die sie in der Cantzleÿ Pahr bezahlt."

Amsler von Lenzburg
Nach dem Schwabenkrieg begann 1508 eine zweite bernische Unternehmung beim Umbau des Schlosses Lenzburg. Bauherr Rudolf Huber und Hans Vögeli, Werkmeister der Stadt Bern, erschienen in Lenzburg, um den Bauvorgang zu regeln, nämlich "das Haus auf dem Schloss Lenzburg, genannt des Herzogen Haus, wiederum in Dach und Gemach zu bringen". In diesem Zusammenhang wurde laut den "Verdingen" die Renovation des baufälligen Herzogen- oder Ritterhauses 1509 ausgeführt von den Zimmermeistern Ulrich Amsler, Lenzburg und Heinrich Sumerau, Mellingen sowie durch den Maurermeister Lienhart, der einen Anbau auf der Kapellenseite herzurichten hatte.
In Basel erkaufte sich im Jahre 1539 ein Bartolme Amsler das Bürgerrecht. Er stammte von Lenzburg und war ebenfalls Zimmermann. Verwandtschaftliche Beziehungen bestanden auch zwischen den Amslern von Lenzburg zu jenen von Schinznach.

Amsler von Basel
In Basel erkaufte sich im Jahre 1539 ein Bartolme Amsler das Bürgerrecht. Er stammte von Lenzburg und war ebenso Zimmermann, wie sein Namensvetter Ulrich Amsler in Lenzburg, der am Umbau des Schlosses 1509 beteiligt war..

Amsler von Schaffhausen
Die ebenso berühmte Amsler-Sippe von Schaffhausen stammte ursprünglich vom Schinznacher Geschlecht ab. Der Schaffhauser Zweig (Amsler-Laffon) zeichnete sich aus als erfinderische Industrielle. Die Einbürgerung in Schaffhausen erfolgte im Jahre 1867.

Amsler von Aetingen/SO und Solothurn
1541 wird "Peter Amsler von Ättigen" (Aetingen/SO) genannt, der in einem Bericht an den dort amtierenden Ammann erwähnt wird. Zwei Jahre danach (1543) erteilte die Obrigkeit diesem Peter in Solothurn die Einbürgerung.

Amsler von Kempten/ZH
Hans Jörg Amsler von Kempten hat mit seinem Weib Elsbeth am 10. Januar 1574 in Kempten das Töchterlein Annlj Amsler taufen lassen.

Amsler von Balm/Pfäffikon/ZH
Das Ehepaar Joggli Amsler und Verena Gübler haben 1598, 1601, 1604, 1608, 1609 und 1616 sechs Kinder taufen lassen. Der 1604 geborene Ulrich heiratete am 21. August 1627 in Pfäffikon-Balm/ZH die Anna Fierer (Furer/Vierer). Sie stammte von Kempten(Wetzikon/ZH). Dieses Ehepaar wiederum hatte sieben Kinder. Als erstes Kind gebar Anna einen Knaben, den sie 1627 Hans Zacharias taufen liessen.

Amsler aus dem Kanton Zürich
Die am Zürichseeufer beheimateten Amsler in Wädenswil und Rüti (bereits im frühen 17. Jahrhundert) sollen ebenso aus dem Aargau stammen (gemäss Dr. med. Karl Amsler von Schinznach, Saarländer-Verlag, Aarau 1897). In Kempten, Meilen, Pfäffikon-Balm tauchen die Amsler um 1600 in den Taufbüchern auf. Die heute noch in Richterswil beheimateten Amsler stammen von Hans Heinrich Amsler, geb. am 13. Mai 1781 in Meilen ab. Dieser wurde 1820 als Burger in Richterswil aufgenommen (EIII/95/14, S. 159). Bereits ca. 50 Jahre zuvor bewirtschaftete Hans Conrad Amsler, geb. 3. März 1754 in Richterswil landwirtschaftliche Güter. Dieser wurde Abends um 19:00 Uhr im Stall "vom Strahl erschlagen" (vom Blitz getroffen / Pfarrbuch Meien EIII/75/4, S. 272).

Amsler von Munzesheim/D
Ein Jakob Amsler aus der Schweiz stammend , war verheiratet mit einer Ursula. Sie und die Kinder Richard, Jakob, Hans Heinrich und Philipp wurden im Abendmahlbuch von Munzesheim/D im Jahre 1657 erwähnt.

Amsler ins Asp (bei Densbüren)
In einer im Staatsarchiv aufbewahrten Pergamenturkunde aus dem Jahre 1490 werden Besitzungen von Petermann Etterlin, Bürger von Luzern, an einen Ritter namens Melchior Russen von Luzern verkauft. Es handelt sich um Güter, die von "Albrecht Basel von Herznach, Heinrich Tütschi von Herznach, Clewi Nussböm von Herznach, Heini Tutscher, Hans Ubermann, Heini Rütschi, Rütschz Amser, Hensli Päle von Zeyen, Heini Brugger von Asps, Albrecht Helmüller und Tutsch Nussböm", verzinst werden.

Amsler in Schönenwerd/SO
Im Jahre 1509 wird "Ruodi Amssler ze Werd" (Schönenwerd/SO) als Bürge des "Hannssen Kundigs" beschrieben. In Zinsbüchern wird dieser Ruodi jedoch immer mit dem Namen Amps verzeichnet/Zürcher Geschlecht).

Amsler von Effingen und Elfingen
Im Jahre 1595 wurde Caspar Amsler getauft. Seine beiden Eltern Hans Amsler und Anna Falk stammten beide von Effingen. 1562 wird in Effingen möglicherweise dieser Hans Amsler bereit erwähnt, wobei um diese Zeit der alte und der junge Hans genannt werden. Jogli Ambsler des Gerichts zu Elffingen wird am 7./17. Mai 1688 in einer Urkunde aufgeführt.

Amsler in Bözen
Auch in Bözen sind die Amsler mindestens seit dem 16. Jahrhundert verbürgert. Dies verwundert nicht, waren doch die Densbürer Amsler in Bözen pfarrgenössig.

Amsler in Biberstein
1535 erfolgt eine Abschrift einer Urkunde, den Dinghof zu Erlinsbach betreffend. Vorgenommen wurde sie durch Hieronimus Ambssler, Notar, in der Amtsschreiberei in Biberstein.

Amsler von Biel
Die Kirchenbücher (Taufrodel Biel 1, 1578 - 1622) geben Einblicke in die zu dieser Zeit bereits recht grosse Amsler-Gemeinde. Der Name wird in drei Versionen geschrieben: Amssler, Amser und Amsler. Dieser Familie entstammtem zahlreiche Geistliche.

Amsler von Bern
Im Stadt-Berner Bürgerrödel ist ein Ulrich Amsler im Jahre 1435 aufgeführt. Derselbe "Ulrich Amssler, Herr zu Signau, des grossen Raths zu Bern", wird bereits 1430 genannt. Im Jahre 1436 wird er als Twingherr von Signau/BE bezeichnet. Er war mit der Tochter des Johannes von Büren, des ehemaligen Grundherren des Twinges Signau, verheiratet. Von Bürens zweite Tochter hatte mit ihrem Ehemann die zweite Twinghälfte geerbt. Dieser Ulrich Amssler stand mit seinen Knechten im Sold auf der Farnsburg. Im Berner Bürgerrodel ist im Jahre 1445 Amslers Name mit einem Kreuz versehen. In den folgenden Jahren fehlt der Name in Verzeichnis gänzlich. Im Jahre 1446 wurde ein Hartman(n) Amsler, Burger zu Bern eingetragen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um einen Nachkommen des Ulrich Amlser, Herr zu Signau.

Amsler von Seengen
Nach Bruno Maurer (†), Veltheim, sollen die Nachkommen des Rahtsherrn Amsler von Bern nach Schinznach umgesiedelt sein. Dafür fehlen jedoch Beweise. Fest steht lediglich, dass zwischen 1462 - 1464 ein Uli Amsler in Seengen als Untervogt bezeugt ist. Am 25.11.1589 wird Jacob Amsler erwähnt. Er besitzt in Sengen ein Gut (Boumgarten") neben dem zum Verkauf anstehenden Gut des Caspar Cüntzli "Geissler" und neben jenem des Jacob Meyer. Im Gericht sitzt in dieser Sache Jacob Amsler. 1599 ist dieses Geschlecht in Seengen noch vorhanden. In diesem Jahre wird ein Vogt Amsler erwähnt. Jacob Amsler, alter Untervogt, wird drei Jahre später genannt. Im Zinsbuch von Seengen mit Datum von 1604 wird wohl der gleiche Jacob "Amssler" erneut erwähnt. Möglicherweise entsprossen all die genannten Amsler dem Geschlecht aus Bern. Weil sich die Spuren der Berner Amsler um 1445 verschleiern, ist nicht von der Hand zu weisen, dass möglicherweise Ulrichs Nachkommen nach Seengen übersiedelt sind. Zu einem Hartman Amsler, der in Bern 1446 als Bürger auftritt, bestehen bisher in Seengen keine Hinweise.

Amsler von Eggersdorf / Bayern (Deutschland)

Siehe dazu Amlser in Eggersdorf Bayern


 

   
© Rolf Hallauer